ZEHN JAHRE BIS ZUR „SCHLACHTREIFE“

Tannenbaumbauer Herbert Kock betreut rund 30 000 Tannen
Tannenbaumbauer Herbert Kock betreut rund 30 000 Tannen

Während in den meisten Landwirtschaftsbetrieben

der Region die Ernte längst abgeschlossen ist, beginnt bei Herbert Kock jetzt erst die heiße Zeit.

 „Ich produziere in der dritten Generation Weihnachtsbäume“, sagt der Schenefelder, dessen Großvater schon Ende der 30er Jahre begonnen hatte, den Hamburger Weihnachtsbaum-Großmarkt mit Fichten zu beliefern.


„Das war zu damaliger Zeit der Standard-Weihnachtsbaum“, erinnert sich Kock. Heute ist die Nordmanntanne der Renner.

 

Auf die hat sich inzwischen auch Kock spezialisiert. Und noch etwas hat er verändert. „Mit meinen ersten Bio-Weihnachtsbäumen, die sich nun im zweiten Jahr der Umstellung befinden, habe ich einen neuen Trend eingeleitet.“ Durch Bändchen-Gewebe und eine wasserdurchlässige Folie wird der Unkrautwuchs verhindert. Auf die chemische Behandlung verzichtet der Weihnachtsbaumbauer komplett. Natur belassene Fahrgassen zwischen den Kulturen bieten blühende Inseln für Insekten und Kleingetier – Gegenspieler zahlreicher Schädlinge.

 

Bis ein Baum allerdings geschmückt im Wohnzimmern erstrahlen kann, vergehen etwa zehn Jahre. „Wir bekommen die rund 20 Zentimeter großen Bäume im Alter von vier Jahren“, erklärt der Fachmann, der mittlerweile auf mehreren Koppeln und einer Gesamtfläche von sieben Hektar zirka 30 000 Nordmanntannen „betreut“. Im Alter von zehn Jahren seien die Bäume „schlachtreif“ und haben eine Größe von rund zwei Meter.

 

Doch nicht nur zur „Schlachtzeit“ gibt es für den Schenefelder viel zu tun. Das ganze Jahr über beschäftigt er sich intensiv mit den Bäumen. „Sie müssen geschnitten, gedüngt und auf Schädlinge kontrolliert werden.“ Gerade die immer milder werdenden Winter spielten den Schädlingen in die Karten. „Nach zweimaligem Spritzen mit Wasser und zehnprozentiger grüner Seife sind die Läuse aber verschwunden – „es geht also auch ohne Chemie“, ist sich Kock sicher. Überzeugt sei er zudem, dass sein Weg ohne den Einsatz von Chemiekeulen und Kunstdünger eine zukunftsweisende Alternative sei. „Da uns keinerlei Kosten durch teure chemische Spritzmittel entstehen, sind unsere Tannen nicht teurer als konventionelle Bäume“, unterstreicht Kock, dessen Verkauf ab Wald am Freitag, 11. Dezember, in Bokhorst beginnt. Käufer können sich ihren Lieblingsbaum aussuchen und sich beim Heißgetränk stärken, während die Tanne gefällt wird.

Schenefeld, 09. Dezember 2015    Quelle: sh:z    Bericht und Bild: K. Mehlert

Artikel übernommen von der Gemeinde Schenefeld mit freundlicher Genehmigung!